Am Rand der Kyzylkumwüste und an den Ufern des Amudaryo befinden sich zahlreiche Wüstenfestungen, die auf Besiedlungen vor 1000 bis 2200 Jahren zurückzuführen sind.
Diese Wüstenfestungen aus Lehm werden Kala oder Qala genannt und sind frei zugänglich. Man geht davon aus, dass der Flusslauf des Amudaryo mit dem Bau der Festungen zusammenhing. Und Historiker vermuten, dass der Fluss damals östlicher verlief. Es gibt sehr viele dieser Festungen, von denen nur ein Teil bereits archäologisch erkundet wurde. Die meisten Festungen sind in ihrer Ursprünglichkeit erhalten. Zu den eindrucksvollsten Wüstenfestungen zählen: Ayaz qala, Toraq qala und Shilpiq.
Wüstenfestungen entdecken
Turmfestung Shilpiq
Shilpiq ist etwa 2000 Jahre alt und wurde als Friedhof für Himmelsbestattungen genutzt. Die Zoroastrier hatten einen zweistufigen Totenkult und der sah vor, dass die Vögel sich zunächst um die toten Körper kümmern und später die Knochen an einem anderen Ort in Behälter aufbewahrt wurden. Später wurde die Anlage von den Arabern für Verteidigungszwecke genutzt.
Toprak qala
Die Entstehung von Topraq qala wird auf das 1. Jh. u. Z. datiert. Mit 350 x 500 Metern Fläche sowie 8 Meter hohem Mauerwerk und 60 Türmen ist es eine kleine befestigte Siedlung gewesen mit etwa 2500 Einwohnern. Es gab einen Herrscherpalast mit über 100 Räumen. In der Anlage wurden auch Ausgrabungen vorgenommen und die Funde befinden sich heute in der Petersburger Ermitage.
Ayaz qala
Die Anlage Ayaz qala besteht aus 3 Festungen und ist die beeindruckendste von allen, schon allein aufgrund ihrer Ausmaße. Auch hier fanden Ausgrabungen statt, die Pfeile, Säbel und Speerspitzen zu Tage förderten.
Ayaz qala 1 war eine Flucht- und Verteidigungsanlage mit einem Labyrinth am Eingang und die anderen beiden Festungen waren Herrschersitze. Die Festungsanlage ist am meisten touristische erschlossen, so dass es in der Nähe ein Jurtenlager mit Gaststätte gibt und Kamelausritte angeboten werden. Sogar ein Parkplatz wurde ca. 500 Meter von der Anlage 1 entfernt errichtet.
Anreise
Von Nokis (Nukus) und Urganch kann man ein Auto mit Fahrer mieten oder man bucht über das Archäologiemuseum in Nokis eine Tagesausflug mit einem Historiker. Bei letzterer Variante erfährt man Geschichte aus erster Hand.