Wenn die Karawanen auf der Seidenstraße durch die Wüste Kysylkum unterwegs waren, erreichten sie irgendwann die Wüstenoase Chiwa.
Chiwa liegt zwischen der roten und der schwarzen Wüste, an der Grenze zu Turkmenistan. Diese märchenhafte Wüstenstadt mit ihren fruchtbaren Gärten muss den Karawanen nach der langen Reise wie eine Fata Morgana vorgekommen sein. Die mächtigen Eingangsportale der Moscheen zeugen vom damaligen Reichtum der Oase, als reich beladene Kamelkarawanen hier Halt machten.
Sehenswürdigkeiten von Chiwa
Altstadt Itschan-Kala (UNESCO) mit Stadtmauer
Die historische, vollständig restaurierte Altstadt Itschan-Kala (UNESCO-Weltkulturerbe) ist das Touristenhighlight. Eng bebaut mit architektonischen Meisterwerken und umgeben von einer imposanten Festungsmauer aus dem 5. Jh. ist Chiwa ein kleines Freiluftmuseum. Die mächtige Festungsmauer stammt aus dem 18. Jh., ist 2200 Meter lang und von 4 Stadttoren aus . Besonders abends, wenn die Luft kühler wird, ist ein Spaziergang auf der inneren Stadtmauer zu empfehlen. Zwar ist der Zugang zur Altstadt frei, aber es wird erwartet am Westtor ein Sammelticket für alle Sehenswürdigkeiten zu kaufen. Ein paar Sehenswürdigkeiten, wie das Islam-Hodscha Minarett oder das Pachlavan-Mausoleum sind extra zu bezahlen.
Stummelminarett Kalta Minor
Die Oasenstadt Chiwa wurde an einer Süßwasserquelle gegründet, die noch funktionierenden Brunnen zeugen hiervon. Besonders dominant ist das bunte und nur 28 m hohe Stummelminarett Kalta Minor. Eigentlich sollte es 45 m hoch werden, aber als der Bauherr bei der Schlacht fiel, wurden die Arbeiten eingestellt.
Regierungssitz Kunja-Ark (Zitadelle)
Bis 1830 wohnten hier die Khane von Chiwa. Die ältesten Fundamente der Festung stammen sogar schon aus dem 5. Jh.. Aber die heutigen Mauern wurden in der Regierungszeit von Arang Khan (1686-88) errichtet. 1806 fand ein weiterer Ausbau statt. Die Zitadelle umfasst den Palast, einen Wachturm, eine Winter- und eine Sommermoschee, ein Münzherstellungsraum, die Verwaltung und den Harem. Nicht alle Gebäude sind erhalten und zugänglich. Es gibt einen großen Hof mit einer Freilichtbühne, die für Filmvorführungen genutzt wird.
Mausoleum Pachlavan-Machmud
Das Mausoleum ist das Grab von Pachlavan Machmud (1247 – 1326), der hier als Kürschner arbeitete. Er war aber auch Arzt, Dichter und ein begnadeter Ringkämpfer. Nach seinem Tod wurde der Ort ein Pilgerziel. Pachlavan gehörte den Kungrat-Stamm, genau wie die Chiwa-Khane und da er als stark und gütig galt, wird er bis heute verehrt.
Medrese und das Minarett Islam-Khodsa
Vom 57 Meter hohen Minarett hat man den besten Ausblick auf die Stadt. Die beiden Bauwerke sind zwar im traditionellen Baustil erbaut, stammen aber eigentlich aus dem 20. Jh. Islam Khodas war der Großwesir der beiden letzten Khane von Chiwa und führte die Regierungsgeschäfte.
Juma-Moschee mit ihrer besonderen Akustik
Die Juma-Moschee oder auch Freitagsmoschee genannt, steht im Zentrum der Altstadt und stammt wohl von 1788/89. Allerdings sind einige Holzsäulen im Inneren der Moschee älteren Datum.
Übernachten
Die großen Hotels befinden sich außerhalb der Altstadt. Das hat auch mit der mangelhaften Infrastruktur (Strom, Gas, Wasser) im Altstadtbereich zu tun. Kleine Familienbetriebe bieten aber auch in der Altstadt Übernachtungsmöglichkeiten an.
Umgebung
- Urganch, 30 km
- Toprak qala Wüstenfestung, 90 km